Gottesdienst ist zentraler Ausdruck des kirchlichen Lebens
Die Anfänge der orthodoxen Kirchen liegen in der Zeit des Christentums, als noch gar nicht in verschiedene Konfessionen unterschieden wurde. Der Begriff „orthodox“ bedeutet im Griechischen ebenso „wahre Lehre“ wie „wahrer Lobpreis“.
Die Lehre gründet sich auf die Heilige Schrift, auf die Aussagen der sieben ökumenischen Konzile und die Theologie der Kirchenväter. Der „wahre Lobpreis“ geschieht im Gottesdienst, wo sich die Gemeinde stellvertretend für den ganzen Kosmos versammelt, um Gott zusammen mit der „unsichtbaren Kirche“, den Engeln und den vorausgegangenen (verstorbenen) Gliedern der Kirche, zu ehren. Der Gottesdienst ist daher zentraler Ausdruck des kirchlichen Lebens, besonders die „Göttliche Liturgie“ an Sonn- und Feiertagen.
Um den ganzen Menschen in den Gottesdienst einzubeziehen, ist die Verwendung von körperlichen Zeichen beim Gebet der orthodoxen Kirche typisch: Gebetshaltungen, Gesang, die Verwendung von Weihrauch und vor allem von Kultbildern (Ikonen). Ihre Verehrung gilt niemals dem Bild an sich, sondern der dargestellten Person oder dem Heilsereignis. Da Gott selbst nicht darstellbar ist, ist schon die Abbildung Christi das Bekenntnis zu Seiner Menschwerdung, und die Darstellung anderer Personen (Heilige) sagt aus, dass alle Menschen das Abbild Gottes sind, den die Kirche durch sie ehrt.