Bild_07

Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden

Erste Pfingstgemeinden am Anfang des 20. Jahrhunderts

Im Zuge einer weltweiten pfingstlichen Bewegung zum Beginn des 20. Jh. bildeten sich in den Jahren 1906 bis 1908 die ersten Gemeinden der heutigen Pfingstkirchen in Deutschland. Nach dem Zweiten Weltkrieg entstand daraus der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP), der heute der größte Bund von Pfingstgemeinden in Deutschland ist.

Eine evangelische Freikirche

Der BFP ist eine evangelische Freikirche. Er hat eine kongregational-synodale Struktur mit der Bundeskonferenz als zentralem Entscheidungsgremium. Sitz des Präsidiums ist in Erzhausen bei Darmstadt. Dort befindet sich auch das Theologische Seminar des Bundes.

Neben der Verwaltung und zentralen Ausbildungsstätte des BFP drücken sich Leben und Arbeit des BFP in den unterschiedlichen Bundeswerken und Bundeseinrichtungen aus: zum Beispiel in Gemeindegründung und Beratung, Evangelisation und Mission, sozialem, diakonischem und humanitärem Engagement, sowie in Diensten für die junge Generation, für Frauen und Familien.

Mitglied des Bundes sind ca. 700 Gemeinden und Zweiggemeinden mit 36.000 erwachsenen Mitgliedern. Der BFP selbst ist Mitglied in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und im Pfingst-Europa-Forum (PEF) mit 3.600.000 Mitgliedern und damit im Welt-Pfingst-Forum.

Wichtige Grundmerkmale pfingstlerischer Frömmigkeit

Zu wichtigen Grundmerkmalen pfingstlerischer Frömmigkeit gehören: die Rolle der persönlichen Glaubensentscheidung, Glaubensgewissheit, Glaubenstaufe und Geistestaufe; die Betonung der mündlichen Tradition und des freien Gebetes und Gesanges im Gottesdienst; die bewusste Förderung und Aufmerksamkeit für die Vielfalt der Geistesgaben in der Gemeinde; die Unmittelbarkeit in der Bibelinterpretation; die persönliche Glaubensreaktion auf das Gehörte; der starke evangelistische Antrieb und die missionarische Leidenschaft sowie die Betonung der Selbstständigkeit der Einzelgemeinde.

Eine Vielzahl gemeindlicher Prägungen und Ausrichtungen

Das Herzstück des BFP sind seine Gemeinden. Die Vielzahl von unterschiedlichen Gemeindenamen ist symbolisch für eine Vielfalt geschichtlicher Entwicklungen, Prägungen und Ausrichtungen. Die Leitung der örtlichen Gemeinden geschieht durch Älteste, wobei der Pastor als leitender Ältester verstanden wird.

Leitungsverantwortung im BFP wird teamorientiert wahrgenommen – sowohl in der örtlichen Gemeinde als auch in anderen Bereichen. Jede Gemeinde verwaltet ihre Aufgaben und Dienste selbst und finanziert ihre Aktivitäten und Dienste durch freiwillige Spenden ihrer Mitglieder und Freunde.

Regionen in Niedersachsen

Die Mitgliedschaft im BFP wird wesensmäßig als „Geschwisterschaft“ verstanden, in die man theologisch, beziehungsmäßig und organisatorisch eingebettet ist und wo man einander ergänzt und sich gegenseitig unterstützt. Mit der wachsenden Zahl der Gemeinden und Mitarbeiter wurden ab 1952 Regionen im BFP gebildet, um Zusammenarbeit, Gemeinschaft und Integration gezielt zu fördern.

Diese Regionen sind in der Regel identisch mit den geographischen Bundesländern. Niedersachsen bildet mit seiner Dreiteilung eine Ausnahme – die Nordheide (inkl. Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern), Niedersachsen-Ost und Weser-Ems.