Bild_02

Römisch-katholische Kirche

Weihwasserbecken
Weihwasserbecken. Bild: Gabriele Lachner

Eine traditionsbewusste Kirche

Die römisch-katholische Kirche versteht sich als Weltkirche. Die weltweite Verbundenheit findet ihren Ausdruck in der Weltbischofssynode, aber auch z.B. in einem weltweit einheitlichen Kirchenrecht. Dem Papst, der zugleich Bischof von Rom ist, kommt eine hervorgehobene Stellung zu. Er verfügt über die Macht zu unfehlbaren Lehraussagen, wovon aber extrem selten Gebrauch gemacht wird. Das Zweite Vatikanische Konzil (1962-65) hat die Rolle der Bischöfe sehr gestärkt. So wurde das synodale Element wiederbelebt. Es findet seinen Ausdruck in nationalen Bischofskonferenzen wie in der Weltbischofssynode.

Die römisch-katholische Kirche kennt das dreigliedrige Amt: Bischof – Priester – Diakon. Sie unterscheidet zwischen dem „besonderen Priestertum“ der Amtsträger und dem „allgemeinen Priestertum“ aller Gläubigen (= Laien). Die Stellung der „Laien“ ist durch das Zweite Vatikanische Konzil und seine Ausführungen zu einem eigenen Laienapostolat deutlich aufgewertet worden.

Eine neue Wertschätzung der nichtkatholischen Christen

Ihre ökumenische Öffnung hat die römisch-katholische Kirche vor allem durch die Impulse des Zweiten Vatikanischen Konzils vollzogen. Ein verändertes Kirchenverständnis und eine neue Wertschätzung der nichtkatholischen Christusgläubigen, aber auch der anderen Religionen, haben dies möglich gemacht. Die römisch-katholische Kirche pflegt seither mit fast allen christlichen Kirchen theologische Gespräche. Sie ist zwar nicht im Ökumenischen Rat der Kirchen Vollmitglied, wohl aber in seiner Kommission „Glaube und Kirchenverfassung“. In Deutschland arbeitet sie in der ACK mit. Weltweit gehören der römisch-katholischen Kirche etwa 1,18 Milliarden Gläubige an.

Kirchenväter und Konzilien sind von großer Bedeutung

Die römisch-katholische Kirche ist eine traditionsbewusste Kirche. Die Kirchenväter wie auch die Konzilien sind für sie von großer Bedeutung. Die hohe Wertschätzung der Tradition verbindet sich mit der Aufforderung zum „aggiornamento“ als der Aufforderung, die „Zeichen der Zeit“ zu erkennen und im Lichte des Evangeliums zu deuten. – Die Heilige Schrift hat seit dem 2. Vatikanischen Konzil eine neue Wertschätzung erfahren. So sind seither in einer Vielzahl von Gemeinden Bibelkreise entstanden.

Die römisch-katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Eucharistie, Buße, Firmung, Priesterweihe, Ehe und Krankensalbung. Heiligen- und Marienverehrung, aber auch Wallfahrten und Bittgänge, spielen besonders in der Volksfrömmigkeit eine wichtige Rolle. Die eucharistische Frömmigkeit findet vor allem in der Heiligen Messe, darüber hinaus aber auch in eucharistischer Anbetung und in der Fronleichnamsprozession (fronleichnam = Leib des Herrn) ihren Ausdruck. Die Heilige Messe ist die wichtigste gottesdienstliche Form in der römisch-katholischen Kirche.