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Koptisch-Orthodoxe Kirche

Bereits im ersten christlichen Jahrhundert gegründet

Die koptisch-orthodoxe Kirche ist die ursprüngliche Kirche Ägyptens („Kopten“ bedeutet „Ägypter“ / arabisch: qubti). Sie ist bereits im ersten christlichen Jahrhundert von dem Evangelisten Markus gegründet worden. Der hl. Markus starb im Jahr 68 n.Chr. als Märtyrer.

Die koptisch-orthodoxe Kirche gehört zur Familie der so genannten orientalisch-orthodoxen Kirchen, die den Beschluss des Konzils von Chalkedon (451) als ihrer Christologie widersprechend empfanden. Sie wird auch die Kirche der Märtyrer genannt, weil sie nie Staatskirche gewesen ist, sondern sich von Anbeginn in einer Umwelt behaupten musste, die dem Christentum feindlich gegenüberstand.

In Alexandrien, einem der geistigen Zentren der antiken Welt, begann der hl. Markus seine Mission, weshalb man die koptisch-orthodoxe Kirche auch die alexandrinische Kirche nennt. Er gründete die Theologische Schule von Alexandrien, die der Welt viele Gelehrte und Heilige schenkte, unter ihnen Athenagoras, Pantainos, Klemens von Alexandrien und der große Origenes.

Die koptisch-orthodoxen Christen glauben an die zwei Naturen des Herrn Jesus Christus in einer Person: Er ist vollkommen in seiner Gottheit, und er ist vollkommen in seiner Menschheit, aber seine Gottheit und Menschheit wurden miteinander verbunden in einer Natur, die man nennen kann: „Die Natur des fleischgewordenen Wortes“, wie der hl. Kyrillos von Alexandrien sagte.

Im Raum der koptisch-orthodoxen Kirche entstand im vierten Jahrhundert das christliche Mönchtum. Herausragende Gestalten in diesem Werdeprozess waren der hl. Antonius der Große, der hl. Pachomios, der hl. Makarios der Große und Anba Shenouda, die beim Aufblühen des Mönchtums eine Rolle spielten.

7000 Mitglieder in Deutschland

Die koptisch-orthodoxe Kirche ist in Ägypten eine Minderheit. Sie umfasst ca. 20 Prozent der Bevölkerung. Sie wird vom „Papst von Alexandrien und Patriarchen des heiligen Stuhls von St. Markus“ geleitet. In Deutschland wurde 1973 in Frankfurt am Main die erste Gemeinde gegründet. Die koptisch-orthodoxe Kirche in Deutschland hat ca. 7000 Mitglieder, acht Hauptgemeinden und einige kleinere Gemeinden. Darüber hinaus unterhält sie in Waldsolms-Kröffelbach das „St.-Antonius-Kloster“. In Niedersachsen finden sich koptische Gemeinden in Lehrte und Wilhelmshaven.

Seinen Sitz hat der Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Höxter-Brenkhausen (gegründet 1993).

Die koptisch-orthodoxe Kirche ist Gründungsmitglied des ÖRK und unterhält sehr gute bilaterale theologische Beziehungen zu den anderen christlichen Kirchen, so z.B. zu den anderen orthodoxen Kirchen und zur römisch-katholischen Kirche, sowie auch sehr gute ökumenische Beziehungen zu evangelischen Gemeinden und zur EKD.

In Deutschland ist sie Mitglied in der Bundes-ACK und arbeitet darüber hinaus in den regionalen und örtlichen ACKs aktiv mit.